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Ene Besuch em Zoo…

Zum Abschluss des Sommerprogramms hatte Junker Karsten Interessierte am 28.09.2021 in den Kölner Zoo gelockt: Die Ameisenbärenforscherin Frau Dr. Möcklinghoff hatte sich bereit erklärt, über den Großen Ameisenbären und von ihren Forschungsarbeiten und -ergebnissen zu berichten. Das Ergebnis war ein wunderbarer Nachmittag, nicht zuletzt wegen eines ganz besonderen Highlights…

Treffpunkt Kölner Zoo

Pünktlich um 15.00 Uhr ging es los: Empfangen wurden wir von Frau Schäfer vom Zoobegleiter-Service und Frau Dr. Möcklinghoff, und wir betraten bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel den Kölner Zoo. Vom Eingang ging es direkt zum Südamerikagehege, in dem die Großen Ameisenbären wohnen. Auf dem Weg zum Gehege hatten wir bereits die Gelegenheit, erste Fragen an unsere fachkundigen Tourguides zu stellen. Vor dem Außengelände, auf dem sich es einige Capybaras (Wasserschweine), die größten Nagetiere der Welt, und Tapire in der Sonne gut gehen ließen, wurde unsere kleine Gruppe in zwei noch kleinere aufgeteilt, denn wir sollten die Gelegenheit erhalten, auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Das Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus

Damit sich eine Gruppe nicht langweilt, gab es noch ein Highlight: Exklusiv durften wir das neu ausgebaute Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus (kurz „AUER-Haus“) noch vor der offiziellen Eröffnung am 30.09.2021 betreten. Während sich die erste Hälfte unserer Gruppe zu Ibera und Yavi, die beiden großen Ameisenbären im Zoo, begaben, betraten wir, gefolgt von neidischen Blicken anderer Zoobesucher, das AUER-Haus. Das Haus ist sehr offen gestaltet, man wandelt über eine Holzplattform auf etwa halber Höhe durch die Halle. Geplant ist, dass die frisch gesetzten Pflanzen bis zu dieser Plattform wachsen sollen, so dass die Besucher künftig quasi über den Wipfeln eines südamerikanischen Feuchtgebietes wandeln.

Faultier

Fleißtier

Überraschend aktiv hat sich der ersten Gruppe ein Faultier gezeigt, welches sich offenbar gerade in den niedlichen Kopf gesetzt hat, das Sportprogramm des ganzen Jahres an einem Tag zu absolvieren. Während Frau Schäfer uns mit Informationen zum AUER-Haus, den besonderen Herausforderungen des Denkmalschutzes bei der Renovierung und der Bepflanzung des Geheges versorgte, krabbelte das Faultier relativ zügig einmal längs durch die gesamte Halle, bis es sich dann schließlich sichtlich erschöpft auf dem Vorbau des Ausgangs ablegte und ein Schläfchen machte.

Zwischendurch hat es aber sichtlich genossen, für einige Aufnahmen Modell zu stehen, und setzte sich grinsend in Pose.

Artenvielfalt Südamerikas

Natürlich kann in einem Zoo immer nur ein Ausschnitt und nicht die gesamte Artenvielfalt eines Kontinents abgebildet werden. Allein im Pantanal, einem der größten Binnen-Feuchtgebiete der Erde, leben mehr als 400 Vogelarten. Im AUER-Haus lassen sich Zimttimanus, Kupferspiegelenten, Kuba-, Socorro- und Kurzschopftauben, Schwarzzügelibisse, Rotkardinale, Grün- und Brasiltangare und Gelbbürzelkassike bewundern. Darüber hinaus und besonders prominent und farbenfroh lassen sich Riesentukane bestaunen, und wer hinhört, kann den etwas klagend klingenden, sich wiederholenden Pfeifton einer brütenden Sonnenralle wahrnehmen.

In großzügig angelegten Aquarien an den Rändern der Halle leben Piranhas und Rio-Negro-Erdfresser, während Silberäffchen, Rothandtamarine, goldgelbe Löwenäffchen, rote Brüllaffen und Weisskopfsakis durch die Pflanzenwelt toben. Bei dem Trubel, den die Äffchen verursachen, wirkten die Bewegungen der beiden Zweifingerfaultiere doppelt langsam.

Auf zum Ameisenbären!

Nach dem Abstecher ins AUER-Haus durften wir nun einen Blick hinter die Kulissen des Ameisenbärengeheges werfen, während die von dort kommende Gruppe ihrerseits nun die wundervolle Welt des AUER-Hauses betreten durfte. Die zwei in Köln lebenden Großen Ameisenbären „Yavi“ und „Ibera“ teilen sich ein Gehege, welches aus einem Außengehege mit Pool, vielen Kratzbäumen und Graslandschaft besteht, und einem Innengehege. Für die Besucher sichtbar ist das mit einer großen Glasscheibe versehene Innengehege, welches ebenfalls über einen kleinen Pool und einigen Kratzbäumen verfügt. Von außen nicht sichtbar sind weitere als Boxen abgetrennte Bereich im Gebäude, um die Tiere nachts separat halten zu können und eine kleine Küche zur Futterherstellung. Auch bei trächtigen Tieren oder zu medizinischen Untersuchungen werden diese separaten Bereiche genutzt. Durch ein ausgeklügeltes System von verschieb- und klappbaren Türen lassen sich die Tiere unproblematisch von einem Bereich in den nächsten überführen.

Frau Dr. Möcklinghoff und das Pflegepersonal fütterten nicht nur die Besucher mit Informationen rund um den Großen Ameisenbären, sondern auch die Ameisenbären selbst. Eindrucksvoll konnten wir mitverfolgen, wie die Tiere gepflegt und untersucht werden und beobachten, wie sie die breiige Futtermischung genussvoll aus der Futterschale schleckten.

Charakteristisch war auch die von den Tieren erzeugte Geräuschkulisse, die mehrfach hintereinander Luft inhalieren und dann auf einen Schwung ausatmen: schnuff, schnuff, schnuff, schnuff, pfffffft.

Die Ameisenbären haben es jedenfalls sehr genossen, so im Mittelpunkt zu stehen, und haben auch keine Gelegenheit ausgelassen, sich eine Wellness-Behandlung zu gönnen. Ach, wie herrlich ist doch so eine Massage von den sich hingebungsvoll um die Tiere kümmernden Pfleger.

Ausklang

Beide Gruppen trafen sich danach erneut im AUER-Haus für eine abschließende Besprechung und letzte Fragen an die Pfleger des Kölner Zoos, die sich auf ihren wohlverdienten Feierabend freuten. Den Tag ließen wir gemeinsam mit Frau Schäfer und Frau Dr. Möcklinghoff in der Zoogastronomie ausklingen. Frau Dr. Möcklinghoff präsentierte ihre Bücher und signierte diese exklusiv, während noch die eine oder Information und so manche andere kurzweilige Anekdote erzählt wurde. Die Unterhaltung war derart interessant und kurzweilig, dass wir lange nach Schließung des Restaurants irgendwann von den Angestellten rausgekehrt wurden, die abschließen wollten.

Vielen Dank!

Unsere kundigen Betreuer während der Veranstaltung

So war es ein rundherum gelungener Tag, und am Funkeln in den Augen, das man sonst nur nach einer besonders gelungenen Sippung sieht, war allgemein erkennbar, dass nicht nur ich so empfand.

Vielen herzlichen Dank an das Team vom Kölner Zoo und natürlich ganz besonders auch an Frau Dr. Möcklinghoff, für diesen unvergesslichen Tag!


Bonusmaterial

Frau Dr. Möcklinghoff hat mir im Nachgang noch weiteres Bonusmaterial zur Verfügung gestellt. Hier gibt es Videos zum Thema „Großer Ameisenbär“ und weitere Informationen zum Pantanal, ihrem Forschungsgebiet.

Videos

Großer Ameisenbär verteidigt sich gegen Jaguar

Jaguar schleicht sich an Großen Ameisenbären an

Weiterführende Informationen

Webseite von Frau Dr. Möcklinghoff mit vielen tollen Informationen und einem Podcast

Webseite von der Farm im Studiengebiet

Präsentation zum Großen Ameisenbären

Frau Dr. Möcklinghoff war so freundlich, mir auch noch eine ihrer Präsentationen zu übermitteln. Leider ist diese Datei derart groß, dass ich diese nicht auf unserer Webseite veröffentlichen kann. Die Teilnehmer am „Ameisenbärentag“ erhalten diese daher nachträglich auf DVD von mir überreicht.