Ich wurde öfters darauf angesprochen, ob das Projekt der Junkertafelwebseite mit meinem Ritterschlag nun obsolet geworden ist, da hier länger keine neuen Inhalte veröffentlicht wurden. Nun, ich kann den geneigten Leser beruhigen: Es geht weiter!
Rückblick
Als Sommerherrlichkeit habe ich einen erheblichen Teil meiner Zeit auf die Gestaltung und Durchführung unseres Sommerungsprogramms verwendet. Da mich das Reych auch noch für würdig erachtet hat, künftig die Erziehung unserer Jungschlaraffen zu verantworten, kamen noch weitere Zusammenkünfte mit eben derselben hinzu. Denn das hohe Reych Truÿmannia bekommt ja vom 2. Sieger nicht genug und möchte es daher erneut mit uhuversumsbester Junkertafel aufnehmen. Dann haben wir da noch die Vorbereitung der Junkernachtung und die gar schwerwiegenden Überlegungen, ob einer oder mehrerer der Knappen das Zeug zum Junker haben. Wie soll man bei all diesen wunderbaren Aufgaben noch Zeit für die Profaney finden? Ich weiß es nicht.
Projekt UHU-Wiki
Ein weiteres Thema, in welches ein Großteil meiner Zeit geflossen ist, ist mein neuestes Projekt UHU-Wiki.
Ausgangsthese
Aus verschiedensten Gründen wird oft heute nicht mehr so viel ausgeritten wie früher, und wenn, dann meist nur in benachbarte oder besonders befreundete Reyche, was dann auch schnell zur Tradition wird. Das hat leider Einfluss auf das Spiel, denn je mehr man ausreitet, desto mehr Eindrücke und Erfahrungen sammelt man, denn in anderen Reychen wird zwar auch nach Spiegel und Ceremoniale gesippt, aber irgendwie im Detail dann doch anders. Das regte an, selbst auszuprobieren, ob man nicht dieses oder jenes so oder ähnlich adaptieren kann, was dann wiederum neue Spielarten hervorbrachte.
Ein zweiter Aspekt sind die Nachwuchsprobleme unseres Bundes. Alle Ansätze konzentrieren sich derzeit auf den Erstkontakt und das Ziel, Pilger zu gewinnen. Übersehen wird dabei dann aber oft, dass man diesem Pilger auch etwas bieten muss, damit er nicht nur einmal kommt, sondern vor allem wiederkommt. Und das gerne und immer wieder.
Dazu muss aber bereits der Rahmen stimmen, vom Anstimmen des Abendliedes über Fechsungen der Ambts- und Wahlwürdenträger bis zum Schlaraffenschwur. Fällt nun kurzfristig ein Ambts- oder Wahlwürdenträger aus, ist gerade in kleineren Reychen die Not groß, wird auf die Schnelle improvisiert. Aber was der Altsasse mit viel Verständnis verzeiht, trifft beim Prüfling schnell auf Ablehnung. Die sind ja alle ganz nett, aber…
Idee zur Lösung
An beiden Punkten setzt mein Projekt an: Eine Internetseite, die als Ideensammlung und Nachschlagewerk für alle interessierten Reyche dient, die so oder ähnlich genutzt und umgesetzt werden können. Das Projekt lebt – wie Wikipedia auch – davon, dass sich möglichst viele beteiligen. So soll ein wenig der Mangel an Ausritten kompensiert werden, indem über Ideen, Spielarten und Hausregeln berichtet wird und das UHU-Wiki als Ideengeber genutzt werden kann.
Was in einem Reych besonders gut funktioniert, das soll aufgeschrieben und veröffentlicht werden. Jemand hat sehr schöne, allgemein gehalten Fechsungen für den Ceremonienmeister oder den Mundschenk verfasst? Publizieren wir diese im UHU-Wiki, ist der plötzliche Ausfall des Ceremonienmeisters viel leichter verkraftet: Ein Stellvertreter ist um so schneller gefunden, wenn dieser aus dem UHU-Wiki eine fertige, trefflich gelungene Fechsung hervorzaubern kann, die jeden Einreyter und Pilger verblüfft.
Abgerundet wird das UHU-Wiki durch technische Ratgeber, die derzeit entstehen, und darauf angelegt sind, für einen schmalen Rosenobel einen Internetauftritt für das Reych zu realisieren, ein Kartenzahlungssystem für Styxerei/Hospes einzuführen und kostengünstig Werbematerial zu fertigen, welches potenzielle Interessenten in die Burg locken soll.
Gerne würde ich auch noch Lieder aus dem Klangbuch einspielen lassen und veröffentlichen, damit auch ohne Zinkenmeister eine musikalische Begleitung „aus der Konserve“ möglich ist. Allerdings gilt es hier das Urheberrecht zu betrachten, weshalb dieser Teil wohl zuletzt umgesetzt werden wird.
Zielvision
Ich hoffe, dass meine Idee Anklang bei den Sprengelfürsten des Landesverbands Deutschland findet und diese offen an alle Reyche kommuniziert wird, verbunden mit der Bitte zur Beteiligung. Denn es braucht eine Vielzahl an Redakteuren, um die Inhalte zu erstellen, das kann und darf nicht in den Händen einer Person bleiben.
Sind die ersten Inhalte erst einmal publiziert, das Wiki damit ansehnlich gefüllt und wird das Projekt von den Reychen und Sprengeln akzeptiert, könnte man darüber nachdenken, das UHU-Wiki auch im Landesverband Österreich oder sogar uhuversumsweit zu propagieren. Unser Bund braucht neue Impulse zum Überleben.