Zum Inhalt springen

Der widerspenstige SaMoRhey

Es war einmal ein SaMoRhey. Der hatte einen Orden. Und dieser Orden war ein widerspenstiger dazu. Denn erfolgreich hatte sich der Orden bislang gesträubt, nein, nicht nur gesträubt, sondern sogar erfolgreich verhindert, dass dieser von einem Euch bekannten Junker erobert wird.

Was ist ein SaMoRhey?

Dieser SaMoRhey-Orden wurde vom allzeyt fröhlichen Reych Augusta Trevirorum gestiftet, und wer dieses Kleinod erlangen und sein Eigen nennen möchte (denkt jetzt noch jemand an einen Schatz im Kontext zu Tolkien?), der muss nur einfach in fünf benannte Reyche an Saar, Mosel und Rhein einreiten und dort eine Fechsung halten. Klingt einfach? Ist es aber nicht. Denn diese fünf Einritte müssen allesamt innerhalb einer Winterung erfolgen! Und genau dieser Aspekt ist der böse Sauron der Geschichte, der einem kleinen Junker-Hobbit eine beschwerliche Reise beschert hat.

Im ersten Jahr war es das böse C-OHO-Rona Virus, welches plötzlich alle Burgpforten verschloss und einen betröppelten Junker mit einem einsamen Einrittsstempel im Regen stehen ließ. In der folgenden Jahrung war es die Profanei, die unseren Junker mit Aufgaben und Veränderungen so belastete, dass zwar Sippen im eigenen Reych, aber nicht in fernen Gemarkungen möglich war. Aber nun, gewappnet mit einem unfehlbaren Plan, den Junkerhelm keck im Genick, in der dritten Jahrung, da sollte es gelingen… oder?

Der Junker denkt, und Uhu lenkt…

Das muss doch zu schaffen sein. Und mit etwas Planungsgeschick auf jeden Fall. Den Anfang machte ein Einritt in das Reych Confluentia. Damit waren 20% der Aufgaben bereits erledigt, und das Reych ist bequem noch aus den Gemarkungen der Colonia Agrippina zu erreichen.

Davon befinden sich drei in einem Durchmesser von ca. 50 km auf der Landkarte: die hohen Reyche Fulkolinga, Sarebrucca und An den zwo Pruggen sind voneinander nur einen Steinwurf entfernt, zumindest wenn Obelix den Stein wirft. Aber bei der zentralen Lage bietet es sich eigentlich an, ein vorübergehendes Lager irgendwo in der Mitte des gedachten Kreises aufzuschlagen, von dort wären dann schon einmal drei Reych bequem errreichbar.

Das Reych passte so irgendwie gar nicht. Zu weit von Köln weg. Zu weit von Saarbrücken weg. Irgendwie so in der Mitte. Aber auf jeden Fall eine Reise wert. Doch wie? Noch ein zweites Lager aufschlagen? Später separat anreisen? Egal, wie man es dreht und wendet, es läuft auf eine längere Fahrt mit dem Benzinross hinaus, und so wurde es dann auch umgesetzt. Dann wird es halt in einer Nacht mal später. Viel später. Aber dafür winkt der SaMoRhey!

Der Junker dachte, und Oho lachte!

Planung und Reisevorbereitungen waren schnell abgeschlossen, und so ging ein Junker auf fröhliche Ausrittsreise in das Saarland. Eine Frühlingsresidenz wurde bezogen, in der tagsüber profan geschafft werden konnte, damit der Junker dann ausgeholt vom vielen Büroschlaf abends in aller Gemütsruhe sippen und – nicht zu vergessen – fechsen gehen konnte, denn ohne Fleiß kein Preis! Und schon gar kein Orden.

Und der Plan ging auch auf. Also fast. Denn da kam auf einmal ein Balrog, der den berühmten Spruch eines noch berühmteren grauen Zauberers übernommen hat, sich vor der Burgpforte der Sarebrucca aufbaute und mir entgegen donnerte: You shall not pass! Denn – ich berichtete – die Sarebrucca hat ihre Burgpforten geschlossen.

Und wenn Du denkst es geht nicht mehr…

So blieb mir nur, die Stifter des SaMoRhey Ordens zu kontaktieren und um Hilfe zu ersuchen, wie ich entweder den Balrog zurück in die Niederhöllen schicken könnte, oder was sonstwie zu tun ist, um den Orden doch noch zu erlangen. Schon in kürzester Zeit bekam ich die ersehnte Antwort: An die Stelle der Sarebrucca tritt das hohe Reych Palatium Barbarossae (278), und so müsste ich nur einen klitzekleinen Einritt in das Reych dort wagen, etwas fechsen, und schon wäre er mein, mein Liebes, mein Orden, mein Schaaaaatzzz. Ein Blick auf die Landkarte… knapp 80 km. Weit. Aber nicht zu weit. Dafür bin ich schon zu weit gegangen. Also, her mit dem Taschenuhu, eine kurze Nachricht an den Kantzler und schon….

…hast Du manchmal recht.

…erfahre ich, dass das Reych sich höchst glücklich schätzen würde, mich als Einreiter zu begrüßen, doch nur bitte nicht an diesem einen Freitag, denn hier hat das Reych einen Ausritt geplant, weshalb die Sippung entfällt.

Aber jetzt ist es mir egal, ich habe Schnappatmung, Schaum vor dem Mund, vor meinen Augen flimmern blutrote Sterne, aus meiner Kehle dringt ein markerschütterndes hysterisches Lachen und ich fühle den Wahnsinn, der scheinbar von dem Ring, ähm, Orden ausgeht und vor mir Besitz zu ergreifen scheint. Ein Orden, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Legolas hilf.

Das kann doch einen Junker nicht erschüttern!

Doch ein Junker der Colonia Agrippina, stolzer Recke uhuversumsbester Junkertafel, siegreicher Streiter um den Firlefanzhumpen, Bezwinger des knauserigen Schatzmeisters, einer Mumie und vielen weiteren unsäglichen Gefahren auf der abenteuerlichen Reise nach Perth, der jüngsten Tochter der Colonia, der lässt sich jetzt auch nicht von so einem SaMoRhey unterkriegen.

Und so wird es noch einen weiteren Ausritt geben. Und zwar am 21. im Ostermond a.U. 164.
Und wer nun neugierig ist, ob der Junker seinen Schatz erlangen wird oder doch dem Wahnsinn anheim fällt, der schaue einfach zum Beginn der Sommerung wieder hier vorbei. Oder noch besser: Schließt Euch dem Junker bei seinem Ausritt an. Es sind noch Plätze im Benzinross frei!