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Lasst uns einmal Zweige suchen – 4. Dezember, Barbaratag und Barbarazweig

Die Bergleute verehren sie, die Artilleristen – und nicht nur sie. Gläubige Christen aller Kirchen verehren die Heilige Barbara, eine Frau aus dem 3. Jahrhundert. Ihr Feiertag ist heute, am 4. Dezember. Heute gehen viele Menschen in den Garten oder in den Wald und nehmen sich scheinbar tote knospige Zweige mit, am besten Kirsche oder Birke, schneiden sie an und stecken sie zu Hause eine Vase oder ein Glas mit leicht angewärmtem Wasser. Erst einmal passiert nichts, aber nach etwa drei Wochen brechen die Knospen auf, und es erscheinen die Blüten. Dann sieht man in Weiß, Gelb oder Rosa, was man sich da für einen Zweig geholt hat. Dieser „Barbarazweig“ begleitet einen so durch die dunklen Tage des Dezember.
Es ist spannend, diesen Prozess zu beobachten. Sich auszumalen, was da im trockenen Holz passiert. Zu sehen, was da herauskommt. Ganz nahe, wunderbar in Form und Farbe

Am Barbaratage holt‘ ich
Drei Zweiglein vom Kirschenbaum,
Die setzt‘ ich in eine Schale,
Drei Wünsche sprach ich im Traum:

Der erste, dass einer mich werbe,
Der zweite, dass er noch jung,
Der dritte, dass er auch habe
Des Geldes wohl genug.

Weihnachten vor der Mette
Zwei Stöcklein nur blühten zur Frist: –
Ich weiß einen armen Gesellen,
Den nähm‘ ich, wie er ist.

Martin Greif (1839-1911)
gefunden auf: https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=18591&edit=0

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