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Ehe Sommerung – 1. Schlag 21.5.2022, Alfters Höhen

Eine kleine Gesellschaft versammelte sich am 21ten im Wonnemond gegen Glock 2 des Mittags. Junker Josef (JJ) konnte Ritter Guhuru samt Burgfrau und Ritter Immisepp zählen und stand gleichzeitig mit Ritter Loß-Jon! samt Burgfrau in Kontakt, die auf ihrer Weltreise von Köln nach Alfter mit der Linie 18 der KVB bereits am Kiebitzweg in Hürth gestrandet waren. Und wenn schon ihre erste Bahn defekt war, fiel dann auch die folgende Bahn ersatzlos aus. Statt um 14.06 Uhr standen Sie um 15.30 total fertig am Bahnsteig in Alfter.

Dort wurden Sie von einem gut aufgelegten JJ in Empfang genommen und zum Alfterer Friedhof gebracht, wo durch durch den ersten Teil des Weges bereits total erschöpften anderen Genannten auf die Spätankömmlinge warteten.

Auf dem Weg von der Bahn nach hatte JJ zwar immer behauptet, er habe seine Zettel vergessen und überhaupt auch alles über Alfter, und man müsse es ihm nachsehen, wenn er nur Stuss erzählen würde. Und trotzdem: in einer Tour verzällte er von den Häusern, vom Weinbau in Alfter, von der Kirche und dem Schloss, zeigte auch elendig viele dieser Bauten, zog dann zur Burg, zeigte die Miniaturausgabe von Schloss Brühl und eilte dann zum Friedhof.

Dort sprach er über Wilhelm Maucher, dessen Grabstein eine Brombeere ziert. Dieser Maucher war zeitlebens ein streibarer Geist, lebte von 1903 bis 1993, war ein großer Förderer der Wirtschaft des von vielen verkannten „Vorgebirges“, gilt als der Erfinder des „Brombeerweins“ und war ein hartnäckiger Kämprer für Freiheit und Recht, gegen Krieg und Unrecht, und das immer und ewig so penetrant, dass höchste politische Kreise, unter anderem Bundeskanzler Ludwig Erhard und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ihm den Ehrentitel „Rebell des Vorgebirges“ verliehen.

Auf ihn geht auch der „Friedensweg“ zurück, der vom Ausgang des Friedhofa auch rund 100 Höhenmeter nach oben Richtung „Heimatblick“ führt. 12 neue Gebote schrieb er auf weißen Steinen nieder, eine Christusstatue im Rio-Stil steht oben, ein bizarr-schönes Ambiente, in dem die an der Seite gelegen Schätze, Ausblicke nach Köln und Bonn und ins Siebengebirge, Streuobstwiesen und der jüdische Friedhof fast untergingen.

Aber eben nur fast. Denn JJ erinnerte sich doch an dies und jenes und war da so was von am Verzällen!

Nachdem JJ Ritter Loß-Jon! und seine Burgfrau endlich mit den anderen verkuppeln konnte, die sich bis dahin mit den Friedhofsbesuchern unterhalten mussten, waren alle selig und voller Freude. Diese wurde noch größer, als JJ verriet, das Rt. LJ und seine Burgfrau gerade Hochzeitstag feierten. Was für eine Gartulation schloss sich an! Und zufällig, also total zufällig, fand JJ in seinem Rucksack einige echte Gläser und zwei Flaschen „Rebellenblut“, süffigen und auch trockenen noch kühlen Brombeerwein und auch noch gestückelten Käse, nötigte die Schlaraffen und zwei den Weg gerade passieren wollende Damen, auch von dem Fusel zu nehmen und mit uns zu trinken und zu feiern. Und alle aßen und tranken und wurden satt und sitt. So sollte es sein.

Weiter ging der Weg zum Guthaus Buchholz, zum Aussichtsturm war es bereits zu spät, und in Buchholz nötigte uns eine edelweiß gekleidete Neu-Braut mit ihrem soeben Angetrauten und vor allem dem schwer bepackten Fotoknecht, aus dem Weg zu gehen, damit sie sich abschießen lassen konnten. Haben wir auch folgsam gemacht, sind an einer Koppel mit drei Eseln und einer anderen mit x Hühnern vorbeigekommen und wieder zur Bahn gegangen, um dann fröhliche Einkehr zu halten in dem Gasthaus „Weber am Bähnchen“.

In diesem wunderbaren Haus, das früher ein deutsches Gasthaus und Hotel war und heute von einer bulgarischen Familie geführt wird, gab es leckeren Quell und großartige Speisen nach bulgarischer und deutscher Rezeptur. Und das in Gegenwart von Ritter De-Woa-la, dem ollen Dessauer, der es sich nicht hatte nehmen lassen, uns zusammen mit seiner Burgfrau zu besuchen und mit uns zu speisen und zu klönen! Ein großés Hallo, viele interessange Geschichten, kurz: ein wunderbarer Abend bei hervorragendem Essen! Den beendeten wir gegen 19.30, und wie erhofft, aber nicht unbedingt erwartet, fuhren die diversen Grüppchen mit Stinkross und Feuerross ohne weitere Störungen Richtung Köln und Pulheim.

Am Donnerstag, 9. Juni, haben wir den zweiten Sommerungstermin. Wir treffen uns 16 Uhr an der KVB-Haltestelle Buchheim, Herler Straße (Linien 3, 13 und 18) und wandern mit Magister Thomas van Nies an der Strunde entlang von Buchheim nach Holweide. Eines wird sicher: Der Magister weiß sehr viel. Und das will er auch vorführen! Kommet zuhauf! Und bringt einen Wege- und Führungszoll von 11 Talern der Herren von Europa mit. Anmeldung bitte bei JJ, jvanelten@web.de oder auch telefonisch – wenn er denn abnimmt…

Sicht von Alfter über eine Eselskoppel in die Köln-Bonner Bucht

Ehe Sommerung! Lulu!

Euer Junker Josef

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