Heute putz ich meine Wanderschuh‘,
und zwar die größten, die ich habe,
gesell die Stiefel noch hinzu.
Ich hoffe auf ganz große Gabe!
Des Nachts, wenn ich im Bettchen lieg,
träum ich sehr süß vom Nikolaus,
dass ich von dem was Feines krieg,
wenn er nun kommt in unser Haus.
Das Liedchen hab ich schön gesungen,
er hat es sicherlich gehört.
Die letzten Töne sind verklungen,
ob ihn die falschen Tön‘ gestört?
Früh morgens, wenn ich aufgewacht,
eil ich ganz schnell zur Türe hin,
ich hoffe doch, dass in der Nacht
der Nikolaus war bei uns drin.
Und in der Tat, in einem Schuh,
find Naschzeug ich, nen Apfel auch,
und einen Zettel: „Du Filou!
Wollst haben viel für Deinen Bauch???
Ich muss noch viele Leut‘ besuchen,
die gut bis heut‘ benahmen sich,
sie alle möchten von dem Kuchen
aus meinem Säcklein werden glücklich!“
Gar nicht enttäuscht, freu ich mich sehr,
dass nicht die Rute vor der Tür…,
dass dieser Nikolaus vielmehr
hat doch für mich ein gut’s Gespür!
(Junker Josef, 8, 5ter im Christmond 162)
Also: Schuhe putzen, rausstellen, mal sehen, was passiert. In dem Mietshaus, in dem ich bis vor 17 Jahren wohnte, haben das alle Kinder gemacht. Und immer – immer fanden Sie etwas vor. Wie der alte Bischof das wohl macht? Das habe ich bis heute nicht herausbekommen.