Tradition und Fortschritt haben seit Gründung der Scharaffia im profanen Jahr 1859 unser schönes Spiel geprägt, das uns Allmutter Praga geschenkt hat. Das ZEIT-Magazin schrieb am 30.12.1980 über uns:
„Schlaraffia ist exklusiver als der nobelste Golfclub und närrischer als jeder Karnevalsverein.
Enttäuscht von der Restauration nach 1848, verbittert über Ämter – und Adelsdünkel der böhmischen Landeshauptstadt persiflierten die Schlaraffen hohle Formen der bürgerlichen Gesellschaft. Es war eine introvertierte Revolte, eine Flucht nach innen, aus der profanen Welt in ein ideales Mittelalter. Schlaraffia, das war Ritterkult und zugleich Karikatur, romantische Sehnsucht, durch romantische Ironie gebrochen, eine ästhetische Reaktion auf den Zeitgeist. Dies ist der politische Hintergrund eines scheinbar so unpolitischen Vereins. Das ist Schlaraffia: Witz und Ernst in schnellem Wechsel, Chopin neben Morgenstern, Profis neben Amateuren, meist bunter Abend und manchmal Glasperlenspiel. Schlaraffia ist die hohe Schule der Schlagfertigkeit.“