Ein munteres Völkchen konnte Jk Josef zur Führung durch Köln-Lindenthal im Rahmen des Sommerprogramms der Junkertafel vor der Kirche Christi Auferstehung in Lindenthal begrüßen: Rt. Loß-Jonn! mit Burgfrau, Rt. Akribikus mit Burgfrau, Bfr Rt Yus-Suff, Bfr Raga, Rt Schall vom Bell, verstärkt durch Rt Condorf aus dem Castrum Bonnense(193) sowie die Bfr des in Ahalla weilenden Rt Mephistophelix in Begleitung einer Freundin.
Pünktlich Glock 5 d. N. fuhr der Kunsthistoriker Thomas van Nies (TvN) mit seinem Fahrrad auf den Kirchplatz, ächzend unter Tausenden von Seiten gelehrter Texte und Bilder, alles für den Fall, dass er irgendetwas vergessen würde. Ohne Pause sprechend, mehr, als ein Fungierender in einer Sippung der Colonia es je vermöchte, referierte er die Geschichte des Ortes, die städtebaulichen Ideen des Architekten Gottfried Böhm und seines Vaters Dominikus, die etwas mit einer konsequenten Erhabenheit von Orten auf abseits der großen Szenerien zu tun haben, erklärte das Äußere der Kirche, dann den Innenraum und zeigte dann die Fenster, zwischen deren Doppelscheiben sich unter anderem Stahlnägel, 50-Pfennig-Stücke der „Bank Deutscher Länder“ und andere Seltsamkeiten versteckt halten. Von der Kirche ging es Richtung Universitätskliniken, und wir hörten etwas über das Kölner Kanalwesen und die Hintergründe, warum die Kanäle von Aachener Weihe nicht gerade durchlaufen bis zum Stadtwaldgürtel. Weiter ging es durch Schallstraße und Heinestraße – selbst diese Namen kannte TvN – zur Bardenheuerstraße, wo unser Experte uns die Monumentalität des Physiologischen Instituts und die sich stetig ausweitende Gebäudewelt der Universitätskliniken erklärte. Lebhaftes Fragen und Antworten führte zu manchen überraschenden Erkenntnissen. Weiter trabten wir zum ehemaligen Schwesternkloster an der Joseph-Stelzmann-Straße, das einen äußerst hermetischen Eindruck macht und durch die spezielle Bearbeitung der Waschbetonplatten etwas von der Vergänglichkeit des Baustoffs Beton zeigt. Die Klinik-Kirche St. Johannes der Täufer war leider verschlossen, so dass wir das in Köln gerne als „Sankt Zickzack“ beschriebene Gebäude nicht von innen sehen konnten, sondern uns nur aus Büchern und Führern einen Eindruck verschaffen konnten.
TvN ist ein Fass voller Wissen. Wobei der Vergleich hinkt, denn bei einem Fass weiß man, wieviel Liter hineingehen, ehe es überläuft. Bei TvN steckt immer noch mehr drin, nach der Formel: Gelehrsamkeit x 15 Silben pro Minute abzüglich Millisekunden für Luftholen dürfte sein Wissen sich gewissermaßen stark komprimieren, bis es ausgerechnet vor Schlaraffen platzt. Interessant! Am Donnerstag, 16. September 2021, möchte er sich mit einer weiteren Gruppe innerhalb unserer Programms in Rodenkirchen nicht verlaufen. Ob ihm das gelingt?
Den obligatorischen Absacker gab es dann in Form von Kölsch im Außenbereich eines Bistros auf der Zülpicher Straße. Den Namen musste der Berichterstatter wegen drohender Schleichwerbung vergessen. Und infolge totaler Erschöpfung nach so viel Gelehrsamkeit haben wir auch vergessen, Fotos zu machen.